Sozialhilfe im Konkubinat

In familienähnlichen Gemeinschaften zusammenlebende Personen werden in der Sozialhilfe nicht als Unterstützungseinheit erfasst (SKOS-Richtlinie F.5.1), es sei den es liegt ein stabiles Konkubinat vor: 

Leben die Partner in einem stabilen Konkubinat, dürfen Einkommen und Vermögen des nicht von der Sozialhilfe unterstützten Konkubinatpartners bei der Berechnung des sozialen Existenzminimums angemessen berücksichtigt werden (BGE 8C_232/2015, vom 17.09.2015, Erw. 4.3).

Ein Konkubinat ist stabil, wenn es mindestens zwei Jahre andauert oder die Partner mit einem gemeinsamen Kind zusammenleben (SKOS-Richtlinie F.5.1). Diese Vermutung des stabilen Konkubinats ist widerlegbar (BGE 8C_232/2015, vom 17.09.2015, Erw. 4.3).

Das Bundesgericht hat in BGE 8C_232/2015, vom 17.09.2015, Erw. 5.2 erwogen:

Das Konkubinat führt im Gegensatz zur Ehe zu keinen rechtlichen Unterhalts- und Beistandsansprüchen zwischen den Partnern. Trotzdem ist es nach der Rechtsprechung zur Sozialhilfe zulässig bzw. gar geboten und nicht willkürlich, den Umstand eines stabilen Konkubinats in der Bedarfsrechnung zu berücksichtigen.“
„Die Berücksichtigung des Einkommens des Partners in einem stabilen Konkubinat heisst nicht, dass dieses einer Ehe gleichgestellt wird. Trotzdem ist es im Rahmen einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise, welche bei Personengemeinschaften in der Sozialhilfe angwendet wird, unter dem Gesichtspunkt der Rechtsgleichheit geboten, die Eigenmittel des gefestigten Konkubinatspartners zu berücksichtigen, […].“
„Diese Betrachtungsweise basiert auf der tatsächlich gelebten Solidarität in einem gefestigten Konkubinat.“

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